von William Shakespeare
Rezitation
VERONICA FERRES
Komposition:
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847): Schauspielmusik zu der Komödie von
William Shakespeare (1564 – 1616)
Fassung für vier Hände und einen Flügel
Klavierduo: N.N.
oder Orchester:
Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg
Buch nach William Shakespeare: Dr. Marianne Reissinger/Veronica Ferres
Konzept & Idee: CARPE ARTEM – Christian Reinisch
Irren und Wirren in flirrender Sommernacht: Feen-König Oberon und seine Gattin Titania haben sich entzweit. Sie bezichtigen sich gegenseitig der Untreue. —- Oberon beschließt, sich an ihr zu rächen. Er ruft den schelmischen Puck zu sich. Dieser soll eine Blume namens »Love in idleness« herbeibringen: Deren Saft, auf die Lider eines Schlafenden geträufelt, führt dazu, dass dieser dem ersten Wesen, das er beim Aufwachen sieht, egal ob Mensch oder wildes Tier, in Liebe verfällt. –
Nun verirren sich just in diesen Feenwald zwei im sehnsuchtsvollen Liebesreigen verfangene Paare: Helena, die den Demetrius, Demetrius, der die Hermia, Hermia, die den Lysander und Lysander, der die Hermia liebt… Viel Stoff für Verwicklungen also. wer wollte da den Überblick behalten. Zumal auch noch sechs Handwerker im Wald kampieren, die zur Hochzeit des Theseus eine Tragikomödie einproben. Puck kann der Versuchung nicht widerstehen, an ihnen seine eigenen Zauberspielchen auszuprobieren und den etwas einfältigen Weber Zettel mit einem Eselskopf auszustatten. Wie sollte er ahnen, dass just er als erster Titania vor die Augen kommt, die – trunken – vom Saft der ‚Love in Idleness‘, im eselköpfigen Zettel ihren Gott der Liebe sieht. Um diese und so einige andere Eseleien vor Anbruch des Morgens wieder glattzubügeln, muss Puck sich in dieser lauen Sommernacht nun ganz schön anstrengen. Aber am Ende löst Oberon, der angesichts all dieser letztlich nur der Liebe geschuldeten Torheiten längst von seiner Eifersucht kuriert ist, mit seinem Lilien-Stab alles zum Guten auf… – Zauber und Zaubereien einer Sommernacht.
Laue Nacht, lichter Wald, Sehnsucht und Liebesdramen, märchenhafte Kräfte, historische Plätze – die bevorzugten Sujets der Romantik sind in kaum einem anderen Werk der Weltliteratur so gehäuft vorweggenommen wie bei Shakespeares »Sommernachtstraum«. Kein Wunder, dass des Engländers Lustspiel von 1595 eine gewaltige Wirkung auf die Romantiker hatte. Gepackt von der Shakespeare-Begeisterung schrieb der erst 17-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1826 eine Ouvertüre zur Komödie “Ein Sommernachtstraum”. Robert Schumann war entzückt: “Die Blüte der Jugend liegt über sie ausgegossen. Der fertige Meister tat in glücklichster Minute seinen ersten, höchsten Flug.”
Genau 17 Jahre später hatte Mendelssohn, im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV für die Aufführung des “Sommernachtstraum” im Theater des Neuen Palais zu Potsdam die komplette Bühnenmusik mit wiederum 17 musikalischen Nummern fertiggestellt. Sein ‚Hochzeitsmarsch‘ ist heute aus keiner Kirche wegzudenken. – “Keiner konnte wie Mendelssohn den Regenbogenduft, den Perlmutterschimmer dieser kleinen Kobolde schildern, die glänzende Emphase eines hochzeitlichen Hoffestes wiedergeben”, schrieb Franz Liszt.
Die Schauspielmusik sollte ursprünglich Aufführungen des “Sommernachtstraums” mit dem gesamten Shakespeare-Text in der Schlegel-Übersetzung atmosphärisch begleiten. Doch schon damals entstand bald der Wunsch nach einer nicht-szenischen Aufführung – nur mit Sprechern und einem Erzähler, der über den Handlungsverlauf von außen und in gekürzter Form berichtet.
Entsprechende Erzählertexte stammen erstmals von dem Literaturgelehrten Oskar Ludwig Bernhard Wolff und erschienen 1851. Im Rahmen einer solchen “konzertanten” Aufführung mit Erzähler wird die Position der Musikeinlagen innerhalb des “Sommernachtstraums” erhalten, es kommt ihnen jedoch ein höherer Stellenwert zu. Von da an war es nur noch ein kurzer Weg, Mendelssohns Musik aus ihrem theatralischen Kontext völlig zu lösen und als eigenständige Konzertstücke zu Gehör zu bringen. Um seine kompositorische Leistung allerdings angemessen beurteilen zu können, sollte seine Musik in all ihrer stilistischen Vielfalt aber immer im Zusammenhang mit dem Text betrachtet werden.
Besetzung
Rezitation: Veronica Ferres
Fassung für vier Hände und einen Flügel
Klavierduo: N.N.
oder Orchester:
Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg