Ernest Hemingway (1899 – 1961) – „Der alte Mann und das Meer“ – 1952, Novelle aus Kuba | Textauszug – S. 92 Ausgabe rororo: “…. Der Mond war bereits lange aufgegangen, aber er schlief weiter, und der Fisch zog stetig, und das Boot bewegte sich in den Wolkentunnel hinein. Er wachte auf, als seine rechte Faust ihm mit einem Ruck ins Gesicht fuhr und die Leine glühheiß durch seine rechte Hand davon raste. Er fühlte seine linke Hand nicht, aber er bremste, so stark er konnte, mit der rechten, und die Leine raste weg. Schließlich fasste seine linke Hand die Leine, und er lehnte sich gegen die Leine zurück, und jetzt brannte sie auf seinem Rücken und in seiner linken Hand, und seine linke Hand hatte den ganzen einschneidenden Druck zu ertragen. Er blickte auf die Reserve-leine, die reibungslos ablief. In dem Augenblick sprang der Fisch und riss den Ozean gewaltig auf und fiel dann schwer zurück. Dann sprang er wieder und wieder, und das Boot fuhr schnell, obwohl immer noch Leine weg raste und der alte Mann den Druck bis zum Zereissen steigerte….“

Rezitation: Friedrich von Thun

DER ALTE MANN UND DAS MEER