Die Tradition der Bergsteigerchöre in Norditalien ist sehr alt. Man findet diese Chöre in den Norditalienischen Alpen der Provinzen Trient und Venetien.
Diese Chöre wurden von Bergführern und Bergsteigern ins Leben gerufen und gesungen wird überwiegend Trientiner Liedgut, als typische Volksmusik aus den norditalienischen Bergen. Zu großer Beachtung und Ruhm kam diese Gattung der Chormusik durch den sensationellen Erfolg des Liedes “La Montanara”. Doch allen Liedern ist eines gemeinsam: ihr Thema, die Liebe zu den Bergen und zur Natur, die Wertschätzung der alten Traditionen und die Sehnsucht nach der guten alten Zeit Der Coro Paganella bildete sich im Jahre 1969 in Terlago, einem Dorf vor den Toren Trients, am Hang des Hausberges “Paganella”, als sechs musik-begeisterte Männer dieses Ortes die Idee hatten, ihre Liebe zu den Bergen und zur Heimat mit der Gründung eine Chores zum Ausdruck zu bringen. Spontan und auf ganz simple Art und Weise nahm der Chor so eine Anfänge. Ein Lehrer war zum Glück schnell gefunden, und während man unter der Woche arbeitete, machte man sich sonntags auf die Suche nach neuen Mitgliedern.
Bis heute besteht der Chor aus 40 männlichen Sängern aller Altersstufen, die aus dem Dorf Terlago und aus der Region um Trient kommen. Der erste Chorleiter Alessandro Bressan brachte dem Chor in der bahn-brechenden ersten Periode bereits die musikalische Struktur bei und prägte seinen einzigartigen Charakter – die volksmusikalische Verbindung von natürlicher Schlicht-heit und musikalischer Perfektion 1970 nimmt der Chor an dem Bozener Regionalwettbewerb ENAL teil und erreicht einen überraschenden Sieg mit dem Lied “Joska la Rossa”. Dieser Erfolg gab dem Chor nicht nur neue Impulse, sondern machte ihn über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt und war der Auftakt zu einer intensiven Konzerttätigkeit aus, sowohl in Italien als auch in vielen europäischen Ländern. Mit seinen Auftritten erweckt der Chor stets Begeisterung, Sympathie und eine Stimmung, die geeignet ist, freundschaftliche Beziehungen zu schaffen mit engen und andauernden Kontakten. Das Repertoire des Chores erstreckt sich von klassischen Bergliedern bis zu Werken von zeitgenossischen Autoren; vom sakralen Gesang bis zur Lyrik. Erwähnenswert sind, unter anderem, auch seine Interpretationen von “Catulli Carmina” und von gregorianischen Chorälen. Als Botschafter künstlerischer Werte möchte der Chor durch sein Singen den tiefen Reichtum der menschlichen Gefühle, die mystische Faszination der Berge und das große kulturelle Gut der nationalen und internationalen Folklore zum Ausdruck bringen. Auf alte Werte besinnt man sich auch, wenn man die originale und authentische Saiten-Musik der “Karwendelmusik” hört.
Die vier Musiker um Christoph Kriner huldigen zwischen den Liedern des Chores auf ihre Art und Weise den Bergen – ob Trentino oder Mittenwald, die Liebe zur Heimat und zur Volksmusik ist bei allen gleich. Der Leiter des Ensembles Christoph Kriner, selbst eingefleischter Bergsteiger erzählt in Anekdoten von seinen reichen Erfahrungen als Bergsteiger. Einspielungen von Bergbesteigungen auf einer Leinwand im Hintergrund werden versuchen, auch “Flachländern” etwas von der Faszination zu vermitteln, welche die Bezwingung von Bergen auf den Menschen ausübt – und diesen dann trotz aller Gefahren nicht mehr losläßt. Gewidmet sind diese Einspielungen dem 2006 mit 39 Jahren verstorbenen Extrem-Bergsteigers Markus Kronthaler, dessen Körper im Sommer 2007 in einer Expedition geborgen werden soll.
Filmeinspielungen: Auf einer Operafolie hinter dem Chor werden Dokumentationen einzigartiger unberührter Natur- und bizarrer Gebirgslandschaften abseits der alpinen Touristenzentren gezeigt. Die atemberaubende Filmdokumentation zeigt Landschafts-formen weit über die Baumgrenzen hinaus bis zu fast unzugänglichen Gletscherregionen. Die Einspielungen, welche die besondere Eigenart und gewaltige Schönheit von Naturparks und des Dolomitengebirges zeigen, ergänzen den Gesang des Trentiner Bergsteigerchores in fantastischer Weise.
Karwendel-Musik: Verena Huter, Alexandra Thurner, Stefan Peer, Christof Kriner