Ein Abend, welcher dem bedeutendsten argentinischen Dichter Jorge Luis Borges gewidmet ist.
Hanna Schygulla singt Tangos in spanischer Sprache in ihrer eigenen, besonderen Art. Beim Zuschauer entstehen Bilder einer schummrigen Bar-Atmosphäre, dazu die Schräglage der dicht aneinandergehaltenen Körper, mit den Köpfen “cheek-to-cheek”, zuckende Bewegungen und katzenartige Schritte…..
Die laszive, sündige einfach: moralisch zweifelhafte Aura scheint auf, die den Tango bis heute so reizvoll und aufregend macht, ihn aber in den ersten fünfundzwanzig Jahren des 20.Jahrhunderts als nicht gesellschaftsfähig erscheinen ließ. Ein Abend, an dem Bilder von Buenos Aires, seinen Straßen und Friedhöfen, seinen uralten Patios und vergitterten Gärten entstehen, – der die Geschichte des Tangos widerspiegelt, von dessen Herkunft und Entstehung bis hin zur reinsten musikalischen Kunstform.
Die Tango-Musik mit ihrer imponierenden Fülle von Tonfällen von der hektischen, nervös angespannten Großstadtmusik über die extrovertierte, Ohrwurm-verdächtige Schlagermelodie bis zur wehmütig schmachtenden Kantilene – kündet davon, dass sich die Emotionen in Südamerika in anderen, höheren Temperaturen abspielen als den unseren.